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Hey Dude, wo ist mein Grab!?

 

Vom Internet, über die Nutzung von Grab am Flughafen Bali bis zum hippen Surferspot Canggu.

Ankunft am Flughafen Bali

Nach einem kurzen, aber intensiven Aufenthalt in Singapur (hier geht es zum Artikel: Super. Sauber. Singapur), sollte unsere Reise weitergehen. Als nächstes Stand Bali auf unserem Reiseplan und mit ca. 3 Stunden Flugzeit war dies auch nur ein Katzensprung von Singapur entfernt. Der Flughafen in der balinesischen Hauptstadt Denpasar ist 100% auf Tourismus ausgelegt, so stehen bereits hinter der Zollkontrolle mehrere Bankautomaten und nur 10m weiter mindestens drei Telefonanbieter, die um die Aufmerksamkeit der frisch eingereisten Touristen buhlen. Der Kauf einer SIM-Karte wird einem so auf jeden Fall relativ einfach und bequem gemacht (was wir auch dankend in Anspruch genommen haben 😊). Die Preise der Mobilfunkanbieter unterscheiden sich nicht großartig. Wir haben uns für Telekomsel entschieden, da uns eine gute Netzabdeckung besonders wichtig war.
 

Netzabdeckung auf Bali und Gili vom Mobilfunkanbieter Telekomsel

 

Sobald man den Flughafen verlässt, beginnt etwas, das einen die gesamte Zeit, an allen Orten und Plätzen der Insel begleiten wird. Etwas, dass man ständig und immer wieder zu hören bekommt. Die Rede ist von der kurzen und simplen Frage: „Taxi?“

Dabei muss man nicht einmal Augenkontakt aufnehmen, es tönt aus jeder Ecke, von der anderen Straßenseite oder sogar aus dem fahrenden Wagen. In den Städten wird dieser Werbungstanz auch mit zweimal schnellem Hupen und einem gestikulierenden Fahrer, der tut als würde er ein großes Lenkrad bewegen, aufgeführt. Nicht selten haben wir uns erschreckt, weil wir von irgendwelchen Taxifahrern „angehupt“ wurden. Wer von so etwas schnell genervt ist, kann nur lernen damit umzugehen und sich in Ruhe und Gelassenheit zu üben oder sich entschließen, einfach selbst einen Roller zu fahren und sich dem balinesischen Verkehr zu stellen. Wir sind relativ viel gelaufen, was aufgrund der engen Straßensituationen, der schlechten Gehwege und des Verkehrs auf Bali nicht unbedingt zu empfehlen ist und auch von den wenigsten gemacht wird.

Auf Bali ist der Roller die erste Wahl und alles was mehr als 30 Meter entfernt liegt, wird gefahren. Dass ist an sich kein Wunder, denn sowohl das Fahrenlassen als auch das Selberfahren ist wahnsinnig günstig und solange die Balinesen fahren, auch relativ ungefährlich. Die Unfälle, die passieren, werden meistens von den Urlaubern verursacht, die den Verkehr und die Regeln nicht beherrschen, aber genauso vermeintlich „chaotisch“ fahren wie die jahrelang geübten Balinesen.
 

Grab am Flughafen Bali

So standen wir also vor dem Flughafen Bali und bestellten uns über Grab einen Fahrer. Währenddessen wurden wir immer und immer wieder von Taxi-Zurufen überschüttet. Als erfahrene und begeisterte Grab Nutzer, wollten wir auch hier auf die überteuerten Taxen verzichten und per App ein Privatfahrzeug buchen. Leider wurden wir über mehrere hundert Meter von einem der Taxifahrer verfolgt, der uns davon überzeugen wollte, dass er auch Grab nutzt und wir ihn gleich buchen könnten. Da es aber auch einen preislichen Unterschied zwischen Grab und Grab-Taxi gibt, haben wir immer wieder abgelehnt. Als er immer aufdringlicher wurde und wir schon nicht mehr reagierten, hat er mit Nachdruck darauf bestanden, dass wir das Flughafengelände verlassen müssen. "Grab am Flughafen Bali verboten" so der Taxifahrer. Es sei Taxi-Gebiet und Grab Fahrer sind nicht erlaubt. Davon unbeeindruckt haben wir schließlich doch noch einen Fahrer gefunden, der uns vom 3. Stock des Flughafen-Parkhauses abgeholt hat. Das liegt direkt vor dem Flughafen. Mit Anweisung des Fahrers haben wir den Abholort auch schnell gefunden.

Später haben wir erfahren, dass zwischen den Taxifahrern und den Grab Fahrern ein erbitterter Krieg herrscht, bei denen schon Grab Fahrer krankenhausreif geprügelt wurden. In einigen Teilen der Insel (z.B. Ubud und Canggu) gibt es sogar Grab Verbotszonen, verhängt durch die Taxi Mafia. Drop-off wird noch geduldet, aber einen Grab Fahrer zu einer Abholung zu bestellen, ist fast unmöglich, außer es passiert versteckt in Hintergassen, wo die Taxifahrer einen nicht sehen können.

TIPP: Wer sich mit Grab vom Flughafen abholen lassen will, sollte den Fahrer bereits nach der Landung am Gepäckband bestellen. Gib ihm deinen Namen durch und sage ihm, dass er sich mit einem Namensschild in die Ankunftshalle stellen soll. So denken die Taxifahrer, dass er Mitarbeiter eines Shuttleservice ist. Den Tipp hatte uns ein Grab Fahrer gegeben.
 

Auf nach Canggu

Nachdem wir unsernen Grab Fahrer schließlich gefunden haben, brachte er uns auf direktem Wege nach Canggu. Diese kleine Stadt liegt zwar nur 20 km vom Flughafen entfernt, durch den balinesischen Verkehr und die schlechte Infrastruktur dauert es trotzdem ca. 1 Stunde. Canggu war einer von vier Orten, die wir während unser 24-tägigen Indonesien-Reise länger besucht haben (neben Ubud, Gili Air und Seminyak).
 

Angekommen im Paradies - Unsere "low Budget" Unterkunft in Canggu

 
 
Als ersten Anlaufpunkt haben wir Canggu gewählt, aufgrund der Nähe zum Flughafen und weil es weniger touristisch als Kuta sein sollte (war es auch). Stattdessen war Canggu ein Anlaufpunkt für Singles und Alleinreisende. Ungelogen, ich denke wir waren eines der wenigen Paare dort. In unserem Guesthouse mit ca. 20 Zimmern waren wir definitiv das einzige Paar. Wie wir später feststellten, war die Region ein Hotspot für Surfer. Der Strand ist nicht wirklich schön, dafür ist das Meer rau und die Wellen für jeden Surfer ein Traum. Wir als Nicht-Surfer konnten dem leider wenig abgewinnen. Am besten hat uns das Essen in Canggu gefallen. Jule schwärmt noch heute davon und ich kann das nur bestätigen.
 
Nach 3 Nächten in Canggu haben wir wieder unsere Rucksäcke gepackt und sind weiter nach Ubud gereist. Dort haben wir ganze 2 Wochen verbracht. Soviel vorweg, Ubud ist eine fantastische Stadt, die uns sehr gut gefallen hat und die wir sicherlich nicht das letzte Mal gesehen haben. Warum, kannst du im nächsten Artikel nachlesen.