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Seoul, Baby!

 

Eine Geschichte von Licht, Glück, Weihnachten und kleinen Räumen.

Nach unseren eher durchwachsenen Erfahrungen in China (mehr dazu erfährst du hier), waren wir gespannt was uns in Seoul, der Hauptstadt Südkoreas, erwarten würde. Außerdem freuten wir uns auf unsere koreanische Freundin, die wir dort besuchen wollten.

Der Flug von Peking nach Seoul dauerte nur knapp zwei Stunden. Am Flughafen angekommen, war bereits alles anders als in China. Die Kontrollen bei der Einreise gingen schnell und reibungslos, in das WLAN konnte man sich ohne Weiteres einwählen und alle Google- und Facebook-Dienste waren wieder problemlos erreichbar. So, oder so ähnlich muss es sich anfühlen, wenn man blind ist und plötzlich wieder sehen kann. Wir waren begeistert!

Mit diesem ersten positiven Eindruck ging es dann direkt zur Bahn, die uns ins Stadtzentrum zu unserem Guesthouse bringen sollte. Dieses befand sich inmitten des hippen Trendbezirks Hongdae, einem der angesagtesten Stadtteile für Partygänger und Streetfood-Liebhaber. Als wir aus der U-Bahn ausstiegen, waren wir erst einmal geflasht. Die Straßen waren dicht gedrängt mit Menschen, rechts und links reihten sich ein Hochhaus neben dem anderen mit blinkenden und leuchteten Werbedisplays in jeder Form und Größe – alles war hell, belebt und voller Energie. Und wir nun mittendrin.

 
Da wir von der U-Bahn Station bis zum Guesthouse noch 20 Minuten hätten laufen müssen, entschieden wir uns eines der unzähligen Taxen anzuhalten und uns das letzte Stück fahren zu lassen. Ganz im New York Style und wie man es aus Filmen kennt, stellten wir uns an den Straßenrand und hoben die Hand, in der Hoffnung, dass eines der Taxen anhält. Und ja, es hat funktioniert. Das wir mit dem Taxi eine gute Entscheidung getroffen haben, realisierten wir erst als wir um 21:58 Uhr im Guesthouse ankamen und wir feststellten, dass die Rezeption um 22:00 Uhr schließt. Wären wir gelaufen, hätten wir uns für die Nacht eine andere Bleibe suchen müssen. Das war knapp!
 
Als wir das Guesthouse betraten, waren wir ein wenig überrascht, denn in der Lobby stand ein Weihnachtsbaum und alles war weihnachtlich geschmückt. Um mich zu vergewissern, dass wir noch immer Mitte Oktober hatten und wir nicht durch den Flug in eine Steven-King-artige Zeitschleife reinkatapultiert wurden, während die Zeit in der restlichen Welt weiterlief, checkte ich im Internet das Datum. Ja, es war noch Mitte Oktober. Anscheinend ist Weihnachten in Korea eine große Sache…
 
Beim Einchecken bombardierten wir den Rezeptionisten mit Fragen zur Umgebung und vor allem zum Thema „Wäsche waschen“ (warum, kannst du hier nachlesen: Wäschereifiasko in Peking) und bezogen dann unser Unterkunft für die nächsten 4 Tage. Als wir die Tür zu unserem Zimmer öffneten, fanden wir das wohl kleinste Zimmer vor, in dem wir jemals übernachtet haben - Kapselhotels mal ausgenommen.
 
Es passte gerade knapp ein Doppelbett in das Zimmer. Zwischen Wand und Bett blieben ein halber Meter Platz zum Vorbeilaufen. Auch das Bad war bestimmt nicht größer als 1,5m² und wenn man duschte, setzte man das ganze Bad unter Wasser. Nach unserem 5-Sterne Hotel definitiv eine Umstellung - aber wir mochten es!
Das Guesthouse hatte Charme, die Mitarbeiter waren sehr freundlich, es gab eine große Dachterrasse mit Küche und man konnte dort kostenlos Wäsche waschen! 😉
 
Wir warfen nur kurz unsere Sachen in das Zimmer (damit war es dann randlos gefüllt) und gingen wieder raus, denn schließlich war es Samstagabend und wir wollten sehen, wie die Koreaner diesen verbringen. Wie sich später herausgestellt, ist es egal an welchem Abend man in Hongdea ausgeht, dort ist immer etwas los. Aber im Gegensatz zu den Europäern hängen die Südkoreaner nicht in Kneipen oder Clubs rum.
Was Südkoreaner abends am liebsten tun und was wir in Korea noch alles erlebt haben, kannst du im nächsten Artikel nachlesen.