Sonderform im deutschen Weinbau: der biodynamischer Ansatz
Hört sich der biologische Weinbau im Zeitalter einer immer stärkeren Biobewegung wenig spektakulär an, dann ist der biodynamische Weinbau in Deutschland umso außergewöhnlicher. Bei dieser Sonderform des biologischen Weinbaus soll das Gleichgewicht der natürlichen Ressourcen und Lebensprozesse im Weinberg zusätzlich durch irdische und kosmische Gesichtspunkte gefördert werden. Der Kerngedanke geht davon aus, dass die Krankheit einer Pflanze das Zeichen eines natürlich gestörten Gleichgewichtes ist.
So richten sich die verschiedenen Arbeiten im Weinberg, wie Düngen und Rebschnitt, nach einem Aussaatkalender oder dem Mondkalender. Insbesondere die Mondphasen haben eine spezielle Bedeutung in der Biodynamik-Lehre. Daneben kommen zusätzlich zu den Methoden des biologischen Weinbaus noch weitere spezielle (natürliche) Mittel zum Einsatz. Unter anderem werden Rinderhorn, Kuhdung, Quarzstaub und verschiedene Kräuter und Kräuteraufgüsse für ein natürlich harmonisches Gleichgewicht im Weinberg verwendet. Bei all diesen Arbeiten (Aussaat, Düngung, Rebschnitt, Ernte) werden immer die kosmischen Kräfte berücksichtig. Zusätzlich wird der Boden einmal im Jahr gepflügt, meist mit einem althergebrachten Pferdegespann.
Neben diesen beiden Formen des Weinbaus gibt es noch den
„kontrolliert umweltschonenden Weinbau“in Deutschland, welcher als eine Art Vorstufe zum ökologischen Weinbau angesehen werden kann. Die Mitglieder und Anhänger unterwerfen sich freiwillig strengeren Umweltnormen und verfolgen das Ziel, den Weinbau noch naturnäher zu gestalten.