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Die Weinregionen in Argentinien – welche lohnen sich für einen Urlaubs-Stopp?

 

Die argentinischen Weinregionen verteilen sich über mehrere Tausend Kilometer. Ein Abstecher muss also gut geplant sein...

Bei einem Land, welches viermal größer ist als Deutschland und die Nord-Südausdehnung über 3700 km reicht, sollte man sich auf jeden Fall vorher Gedanken machen, welche Weinregion man auf seiner Reise besuchen möchte. Wir sind mehrere Monate durch die Weinregionen Argentiniens gereist und möchten dir hier eine kurze Überblick geben. Welche Weinregion uns am Besten gefallen hat sowie Details zu den einzelnen Regionen findest du weiter unten.

Die Weinregionen in Argentinien im Überblick

Argentinien ist zwar riesig, aber nicht alle Regionen können für den Weinanbau genutzt werden. Insbesondere der zentrale Teil des Landes, die berühmte argentinische Pampa, sowie das südliche Patagonien sind nur bedingt landwirtschaftlich nutzbar und dadurch auch für den Weinanbau nahezu uninteressant.
 
 
Aber fernab des trockenen Zentrallandes gibt es einen langen fruchtbaren Landstreifen im Westen des Landes. Hier sind durch die extreme Nord-Südausdehnung unterschiedlichste Klima- und Vegetationszonen entstanden, die wiederum zu einer Vielfalt an Rebsorten und Weinbautechniken geführt haben. Somit ist jede Weinregion Argentiniens für sich genommen einzigartig und in der Gesamtheit macht es den argentinischen Wein unglaublich abwechslungsreich. Auch wenn international vor allem der Malbec Bekanntheit erlangt hat, lohnt sich definitiv ein Blick über den „Malbec-Tellerand“. Denn auch die anderen landestypischen Rebsorten haben einiges an Potenzial und können mit seltenen Geschmackserlebnissen überraschen.

Argentinien besitzt eine Weinanbaufläche von mehr als 210 tausend Hektar, verteilt auf die Anzahl von unglaublichen 25.180 Weinbergen. Reben werden in 13 der 24 Provinzen angebaut, aber nur in 7 Provinzen ist der Weinbau ein wirklich wichtiger strategischer Faktor: Salta, Catamarca, La Rioja, San Juan, Mendoza, Neuquén und Río Negro. Im folgenden noch ein paar Worte zu den jeweiligen Regionen.
 

Viele Landesteile Argentiniens sind kahl und trocken

 

Besonderheiten der argentinischen Weinregionen

Generell herrscht ein starkes Temperaturgefälle zwischen den argentinischen Weinregionen. Während man im Norden wüstenähnliche Bedingungen vorfindet, zeichnet sich der Süden durch kühlere und regenreichere Tage aus.

Der Norden Argentiniens: Salta und Catamarca
Im nördlichen Salta ist ein hochwertiger Weinanbau aufgrund der Höhenlage der Weinberge möglich. Denn die Berge kühlen die heißen Tagestemperaturen ab und sorgen für eine gute “Belüftung” der Weinberge. Tatsächlich befindet sich hier das höchstgelegene Weingut der Welt, die Bodega Colomé auf fast 3000 m Höhe.
Besonders bekannt sind die beiden Weinanbauregionen Salta und Catamarca für die weiße Rebsorte Torrontes. Daneben konzentrieren sich beide Regionen auch auf qualitativ hochwertigere Rotweinsorten. Vor allem in Catamarca werden komplexe und kräftige Syrah hergestellt.

Das Zentrum Argentiniens: La Rioja, San Juan und Mendoza
Die zentralen Weinanbauregionen Argentiniens sind die sonnenreichsten und regenärmsten der Welt - durchschnittlich 300 Sonnentage werden hier im Jahr erwartet. Die kühlen Nächte und milden Winter bieten zudem beste Voraussetzungen für komplexe, hochwertige Weine. In Anbetracht der hervorragenden klimatischen Rahmenbedingungen ist es nicht verwunderlich, dass die beiden wichtigsten Weinregionen Argentiniens, Mendoza und San Juan, hier zu finden sind. In Mendoza allein werden 70 % der argentinischen Weine hergestellt. Auch hinsichtlich des Weintourismus ist Mendoza, unter allen Weinregionen Argentiniens, die mit Abstand am besten erschlossene Region. Und dies liegt nicht zuletzt auch an der historischen Bedeutung. So wurde beispielsweise in der Subregion Luján de Cuyo die erste geschützte Ursprungsbezeichnung eingeführt und damit der Weg für ein neues Qualitätsverständnis bei der Weinproduktion geebnet.
 
 
 
Der Süden Argentiniens: Neuquén und Rio Negro
Während Neuquen zu den neuesten Weinregionen Argentiniens zählt (die ersten Reben wurden 1999 gepflanzt), kann Rio Negro als ein traditionelles Anbaugebiet bezeichnet werden. Beide Weinregionen sind durchschnittlich kühler und niedriger gelegen als die Weinregionen im Norden. Die etwas schwierigeren Anbaubedingungen reduzieren die Ertragsmenge, führen auf der anderen Seite aber zu komplexeren Weinen. Hier entstehen interessante Pinot Noirs, Malbecs und Sauvignon Blancs. Gerade für Reisende, die in Richtung Patagonien unterwegs sind, kann sich insbesondere ein Abstecher in die Region Rio Negro lohnen.

Fazit: Welche Weinregionen lohnen sich?

Das hängt natürlich davon ab, welche Städte und Regionen du in Argentinien allgemein sehen möchtest und wie viel Zeit du für deine Reise durch Argentinien eingeplant hast. Wenn nur Buenos Aires auf deiner Reiseliste steht, dann ist der Besuch einer Weinregion wahrscheinlich zu aufwendig, weil alle nennenswerten Weinregionen zu weit entfernt liegen. Planst du dagegen eine Tour in die Berge Patagoniens, kannst du überlegen einen Zwischenstopp in Rio Negro einzulegen und von dort einen kurzen Roadtrip (in Argentinien gibt es ein gut ausgebautes Fernbusnetz) ins wunderschöne Bariloche zu machen. In Bariloche selbst kann man wunderbar ein paar Tage verbringen und von dort aus bequem in die entlegeneren Gebiete Patagoniens weiterreisen – entweder per Bus oder Flug.
 

Sobald man vom Tal des Rio Negro in Richtung Bariloche kommt, weicht die Wüste einer grünen Seenlandschaft

 
Wenn dich deine Reise in den Norden Argentiniens führt, auf den Weg in die surrealistische Atacama Salzwüste oder der beeindruckenden 150 km langen Schlucht Quebrada de Humahuaca, dann ist ein Zwischenstopp in Salta zu empfehlen. Diese Region ist vor allem für die weiße Rebsorte Torrentes bekannt und kann daneben mit einigen hervorragenden „cool-climate“-Rotweinen aufwarten. Die bergige Kulisse der Anden und die allgemein weniger touristisch überlaufende Region eignen sich perfekt für ein paar Tage Ruhe und Genuss!

Und natürlich last but not least, empfiehlt sich ein Besuch in der berühmtesten Weinregion Argentiniens: Mendoza. Obwohl Mendoza nicht der Nabel der Welt ist und kein Patagonien oder keine Salzwüste um die Ecke liegen, lässt es sich hier wunderbar ein paar Tage aushalten. Denn hier gibt es alles, was das Wein-Herz begehrt: Kleine Boutique-Weingüter bis zu den etablierten internationalen Marken und auch bei den Rebsorten bleibt fast kein Wunsch unerfüllt (weil viele der Weingüter auch Weinberge im Norden und Süden des Landes besitzen und die dort hergestellten Weine in Mendoza mit verkaufen). Der Weintourismus ist extrem gut ausgebaut und fast alle Weingüter bieten mehrmals täglich Touren und Verkostungsmöglichkeiten in Spanisch und Englisch an. Leider sind sie dabei meist recht unflexibel. Spontane Besuche sind so gut wie gar nicht möglich. Wenn du einen Besuch planst, dann am besten immer vorab reservieren. Normalerweise fahren wir immer gerne spontan bei einem Weingut vorbei und machen kleine Tastings an der Bar oder kaufen eine Flasche Wein, die wir dann später gemeinsam verkosten können. Dies war in Argentinien leider nicht ohne Weiteres möglich. Ohne Reservierung kommt man meist gar nicht erst auf das Gelände. Also am besten vorab bei den Weingütern deiner Wahl einen Termin vereinbaren.

Lohnt sich ein Zwischenstopp in Mendoza?

Wenn du nach Argentinien reist, um zu wandern und die Landschaft zu genießen, dann solltest du Mendoza außen vorlassen. Wenn du mehr Zeit zur Verfügung hast und mehr in die Landes- und Weinkultur eintauchen willst, dann solltest du Mendoza auf jeden Fall mitnehmen. Die Weingüter sind die schönsten und beeindruckendsten des ganzen Landes (vor allem Valle de Uco) und du findest hier mit Abstand den besten Wein.
 
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